Gut getarnt verfolgen Freiwillige international Rechtsextremisten im Netz– und enthüllen die Identität von Rädelsführern, die der Staat oft nicht finden kann.
Illustration: Julius Maxim / DER SPIEGEL
Manche infiltrieren in ihrer Freizeit Chatgruppen und puzzeln Informationen zusammen, um die wahre Identität von Neonazis oder Verschwörungsideologinnen herauszufinden.
Andere hacken E-Mails, legen Websites lahm, klauen Daten von Unternehmen. Die Freizeitjäger sitzen auf der ganzen Welt.
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Über Wochen und Monate sammeln die Aktivisten Daten. Die Ergebnisse werden online veröffentlicht, Medien wie dem SPIEGEL zugespielt. Manchmal geben sie Erkenntnisse auch an Sicherheitsbehörden weiter.
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Am bekanntesten sind wohl die Aktivisten von Anonymous. Zuletzt gelangten Hacker an zwei Terabyte interne Daten des Rechtsextremisten Attila Hildmann und an 20 Terabyte Daten des russischen Staatskonzerns Rosneft Deutschland.
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Aktivisten von Anonymous halten die Behörden für inkompetent, was das Internet angeht. Zu ihren Identitäten wollen sie nichts sagen. Vornamen, Geschlecht, Berufe, Alter? Keine Antwort.
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Herr X infiltrierte ein internationales Neonazi-Netzwerk und verfolgte eine Spur nach Deutschland zum Gründer der Gruppe »Totenwaffen Division« – einem 16-jährigen Neonazi aus Potsdam.
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Der SPIEGEL weiß von über hundert solcher Rechercheure, die Gesamtzahl aber dürfte weitaus größer sein. Manche vernetzen sich in Gruppen, andere handeln auf eigene Faust.
Immer wieder führten ihre Recherchen dazu, dass Extremisten festgenommen wurden – und nach SPIEGEL-Informationen sogar sehr wahrscheinlich Terroranschläge verhindert wurden.
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Ein Sprecher des Bundesamts für Verfassungsschutz sagt, es gäbe monatlich um die hundert Hinweise zu Rechtsextremismus, »Reichsbürgern« und »Querdenkern«.
Foto: Jannis Große
Tatsächlich dürfte X’ Onlineaktivismus für einige Neonazis auch abseits der Bildschirme Folgen gehabt haben. Aber auch bei den Nazijägern hinterlässt die Recherche Spuren.
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